Kick-off-Meeting, Montagmorgen.
20 Leute im Raum. Die Präsentation läuft.
Nach 30 Minuten fragt jemand:
„Wer entscheidet das eigentlich?“
Blickkontakt im Raum – niemand meldet sich.

Kurz darauf:
„Warum sprechen wir eigentlich so gegeneinander?“
„Haben wir uns nicht auf schnelle Entscheidungen geeinigt?“
„Wer hat festgelegt, dass wir nur noch per E-Mail abstimmen?“

Das sind keine technischen Fragen.
Es sind Fragen nach Zielen, Rollen – und den Spielregeln der Zusammenarbeit.

Wenn diese nicht von Anfang an gemeinsam geklärt sind, entstehen Reibung, Misstrauen und Stillstand – lange bevor das Projekt überhaupt richtig Fahrt aufgenommen hat.

Genau hier setzt Baustein 3 des ProjektARCHITEKT(CB)-Modells an:
Commitment & Clarity – Klarheit über Ziele, Rollen und Verantwortlichkeiten plus echte Verbindlichkeit im Handeln.

Baustein 3: Commitment & Clarity

Im ProjektARCHITEKT(CB)-Modell sorgt dieser Baustein dafür, dass…

  1. Ziele klar sind – und alle wissen, warum es sie gibt. (diese wichtige Punkt bereits in Baustein A in Fokus ist. Wenn die Baustein A richtig aufgesetzt ist, dann kann man diese Baustein richtig definieren.)
  2. Rollen und Verantwortlichkeiten eindeutig geregelt sind.
  3. Werte, Prinzipien und Spielregeln gemeinsam definiert werden – und das tägliche Handeln prägen.

Gerade dieser dritte Punkt wird oft vergessen:

  • Welche Werte sollen unser Handeln leiten?
  • Nach welchen Prinzipien treffen wir Entscheidungen?
  • Welche Regeln gelten im Umgang miteinander – besonders, wenn es schwierig wird?

Ohne diese Klarheit können Ziele und Rollen schnell ins Leere laufen.


Wann besonders wertvoll?

Commitment & Clarity macht den Unterschied, wenn…

  • mehrere Projekte parallel laufen und sich gegenseitig beeinflussen,
  • unterschiedliche Rollen und Erwartungen aufeinandertreffen,
  • neue Teams starten – intern oder crossfunktional,
  • Entscheidungen ausbleiben, weil Zuständigkeiten unklar sind,
  • Vertrauen im Team bröckelt oder Verantwortung verschoben wird.

Praxisbeispiel

Ein mittelständisches Unternehmen startet ein Digitalisierungsprojekt:
„Wir führen ein zentrales Tool für Kundenprozesse ein.“

Nach wenigen Wochen stockt es:

  • Vertrieb fühlt sich nicht gehört
  • IT wartet auf „klare Anforderungen“
  • Projektleitung steckt zwischen endlosen Abstimmungen

Der Wendepunkt:

  • Workshop zur Klärung von Erwartungen, Rollen und Entscheidungswegen
  • Gemeinsame Vision – in Sprache, die alle verstehen
  • Gemeinsame Definition von Werten, Prinzipien und Spielregeln
  • Aktualisierter Projektauftrag mit echter Verbindlichkeit

Ergebnis: Mehr Tempo, weniger Missverständnisse – und ein Team, das Verantwortung teilt.


Tools & Praktiken

  • Team Canvas / Responsibility Map für Rollen, Aufgaben, Schnittstellen
  • Co-Creation Sessions für Vision, Werte und Prinzipien
  • Entscheidungsregeln: Wer entscheidet was, wie, mit wem?
  • Commitment-Runden: Jede*r sagt, wozu er/sie steht
  • Kick-off-Dialoge statt Einweg-Präsentationen

Fazit:
Klarheit ist kein Luxus – sie ist die Grundlage für Tempo, Vertrauen und wirksame Entscheidungen.
Und sie umfasst mehr als Ziele und Rollen: Ohne gelebte Werte und klare Spielregeln verliert jedes Projekt an Substanz.
Commitment & Clarity sorgt dafür, dass Teams nicht nur arbeiten, sondern gemeinsam Verantwortung tragen – für Projekte mit Wirkung.