Wenn Projekte scheitern, obwohl alles „nach Plan“ läuft.

Ein Unternehmen startete ein bereichsübergreifendes Digitalisierungsprojekt. Der Projektplan war ausgearbeitet, die Tools waren ausgewählt, die Timeline stand.

Und trotzdem: Schon nach wenigen Wochen lief es schief.

👉 Die Teams arbeiteten gegeneinander statt miteinander.

👉 Prioritäten waren unklar.

👉 Viele fragten sich: Warum machen wir das überhaupt?

Ein typisches Beispiel dafür, dass ein Projekt auf dem Papier perfekt aussieht – aber menschlich nicht trägt.


Die Wende kam durch einen Perspektivwechsel:

Das Team stoppte den Umsetzungstrieb – und investierte Zeit in den Baustein „Analyse & Ausrichtung“.

In einem gemeinsamen Workshop wurde das gemacht, was am Anfang oft fehlt: ✔ Erwartungen, Ängste und Ziele wurden offen ausgesprochen. ✔ Das Zielbild des Projekts wurde neu definiert: sinnstiftend, motivierend, verständlich. ✔ Rollen, Verantwortlichkeiten und Entscheidungswege wurden neu geklärt. ✔ Die Ergebnisse wurden sichtbar gemacht, sodass alle sie jederzeit vor Augen hatten.

(Übrigens: Hier kamen auch Elemente der Bausteine „Commitment & Klarheit“ und „Handlungsfähigkeit sichern“ zum Einsatz.)


Und plötzlich veränderte sich die Dynamik:

✅ Statt Grabenkämpfen entstand ein echtes Wir-Gefühl.

✅ Entscheidungen wurden schneller – und nachvollziehbarer.

✅ Die Motivation wuchs, weil das Projekt nicht mehr als „Pflicht“ empfunden wurde, sondern als gemeinsame Chance.


Mein Learning:

Viele Projekte scheitern nicht an fehlender Planung oder Methodik. Sie scheitern daran, dass die Menschen nicht wissen, warum sie morgens dafür aufstehen sollen.

Deshalb braucht es am Anfang keine weiteren Tools – sondern Klarheit: ➡ Worum geht es wirklich? ➡ Wer zieht mit? ➡ Was wollen wir gemeinsam erreichen?

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BAUSTEIN 1: A – ANALYSE & AUSRICHTUNG

→ Verstehe das System, bevor du es veränderst. Ziele klar definieren, Kontexte erfassen.

Die meisten Projekte scheitern nicht an fehlender Methodik – sondern daran, dass am Anfang niemand wirklich weiß, worum es eigentlich geht. Es wird losgelegt, ohne das Spielregel zu kennen und Erwartungen prallen aufeinander. Und schon nach wenigen Wochen herrscht mehr Unsicherheit als Fortschritt.

„Analyse & Ausrichtung“ ist deshalb der erste und entscheidende Baustein im ProjektARCHITEKT(CB)-Modell. Es geht darum, innezuhalten, zu verstehen und alle relevanten Kräfte im Projekt auszurichten.

ZIEL DES BAUSTEINS

Es geht ebenso darum, ein gemeinsames Verständnis des Projektkontexts, der Ziele und der relevanten Einflussfaktoren zu schaffen,und somit das Team in eine echte gemeinsame Ausrichtung zu bringen.

Dabei steht nicht nur das „Was?“ im Fokus, sondern vor allem auch das „Warum?“ und das „Mit wem?“.

WANN IST DIESER BAUSTEIN BESONDERS HILFREICH?

Diese Baustein ist vor allem dann essenziell, wenn:

  • Ein Projekt neu startet, aber die Ziele oder Stakeholder noch unklar sind.
  • Viele verschiedene Bereiche / Abteilungen beteiligten sind, die unterschiedliche Erwartungen haben.
  • Projekte aus einer Krise oder einem Stillstand heraus einen Neustart brauchen.
  • Der Wunsch besteht, weniger operativ zu reagieren und strategischer zu handeln.
  • Verhindert werden soll, dass ein Team „einfach mal loslegt“ und sich später verzettelt.

WAS PASSIERT KONKRET IN „ANALYSE & AUSRICHTUNG“?

Dieser Baustein vereint systemisches  Denken, Stakeholderanalyse, Zielklärung und Rahmensetzung. Dabeikommen u. a. folgende Praktiken zum Einsatz:

  • Projektlandkarte erstellen: Wer ist beteiligt? Wer beeinflusst wen? Wo liegen Chancen und Blockaden?
  • Kontextanalyse: Welche externen und internen Kräfte wirken auf das Projekt?
  • Zielbild entwickeln: Was soll am Ende anders sein? Was ist WIRKLICH wichtig – über reine KPIs hinaus?
  • Stakeholder-Dialoge: Gespräche führen, um Erwartungen frühzeitig sichtbar zu machen
  • Erwartungsklärung im Team: Was glaubt jeder Einzelne, warum dieses Projekt wichtig ist und worum es in diesem Projekt geht

WAS BRINGT DIR DIESER BAUSTEIN?

  • Du sparst Zeit, weil du spätere Missverständnisse vermeidest.
  • Du baust Vertrauen auf, weil alle gehört werden.
  • Du stärkst durch Klarheit und Weitblick deine Rolle als Projektleiter:in .
  • Du legst damit das Fundament für ein Projekt, das nicht nur umgesetzt, sondern auch wirklich gelebt wird.

FAZIT

Wer ein Projekt zielführend starten will, beginnt nicht mit einem Gantt-Diagramm, sondern mit einem Gespräch: WAS WOLLEN WIR EIGENTLICH WIRKLICH ERREICHEN – UND WAS STEHT DABEI AUF DEM SPIEL?

„Analyse & Ausrichtung“ ist der Unterschied zwischen „einfach loslegen“ und „bewusst gestalten“. Es ist die strategische Grundierung für jedes wirksame Projekt, egal, ob klassisch, agil oder hybrid.


Welche Fragen solltest du dir stellen?

  • Ziele & Vision: → Haben wir ein gemeinsames, klares Zielbild, das über reine KPIs hinausgeht?
  • Projektauftrag / Ergebnisse: → Ist der Projektauftrag (Was, Warum, Wofür?) klar formuliert und allen Beteiligten bekannt?
  • Kontext: → Haben wir die wesentlichen internen und externen Rahmenbedingungen (z. B. Umfeld, Organisation, Trends) erfasst und verstanden?
  • Stakeholder-Analyse: → Wissen wir, wer die wichtigsten Stakeholder sind und welche Erwartungen oder Widerstände sie haben?
  • Stakeholder-Kommunikation: → Haben wir mit den relevanten Stakeholdern gesprochen, um ihre Sichtweisen aktiv einzuholen?
  • Team-Alignment: → Hat das Projektteam ein gemeinsames Verständnis vom Ziel und den Prioritäten des Projekts?

👉 Wie schaffst du es, in deinen Projekten diese Ausrichtung herzustellen? 👉 Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ich freue mich auf eure Gedanken in den Kommentaren!

#Projektmanagement #Transformation #Leadership #Digitalisierung #AnalyzeAndAlign #Teamwork #ChangeManagement